Leider muss ich den Flohmarkt absagen.

Begründung:

Am 17.02.23 wurde telefonisch mit der zuständigen Sachbearbeiterin ein Termin für den Flohmarkt abgesprochen. In der Übersicht der „Mietkosten für Veranstaltungen in städtischen Hallen und Sälen“ [LINK] steht, dass „soziale Veranstaltungen“ wie „z.B. Second-Hand-Basar“ „ohne Berechnung bleiben“, also KEINE Hallenmiete bezahlt werden muss. Das wurde mir auch definitiv zugesichert.

Am 17.03.23, also 4 Wochen danach – zwei Wochen vor Termin – erhalte ich einen Anruf der Stadt Walldürn mit dem Hinweis, dass dies – da ich ja Standgebühren verlange und somit „Gelder fließen“ – keine „soziale Veranstaltung“ sei und ich daher 1000€ Miete zahlen solle. Dies wurde „großzügig“ auf 600€ reduziert, da ich ja lokaler, privater Veranstalter sei.

Auf meinen Hinweis, dass das im Widerspruch mit der oben genannten Preisliste stehe und dass es sich sehr wohl um eine soziale Veranstaltung handele, da mit den sehr moderaten Standgebühren lediglich die Werbekosten gedeckt werden sollen und ich damit kein Geld verdienen will, wurde nochmals Rücksprache mit „einem Vorgesetzten“ gehalten.

Am Montag Nachmittag, 20.03.23 wurde mir mitgeteilt, dass „solange Gelder fließen“ ich eine Hallenmiete von 600€ zu zahlen hätte. Diese Entscheidung sei vom Bürgermeister selbst getroffen worden. Ich hatte zwar noch rückgefragt, ob das auch gelten würde, wenn ich keine Standgebühren erheben würde, aber diese Klärung könne noch dauern, da er ja sehr beschäftigt sei.

Die Stadt Walldürn hält sich – meiner Ansicht nach – nicht an ihre eigenen Vorgaben, bzw. setzt hier eindeutig zweierlei Maß an. Der „Krabbelstuben-Basar“ z.B. muss nämlich keine Hallenmiete zahlen, obwohl da ebenfalls mindestens eine Teilnahmegebühr erhoben wird, aber das sei ja eine „soziale Veranstaltung“.

Es war mein Anliegen, jedem eine Möglichkeit zu geben, für kleines Geld wetterunabhängig an einem Flohmarkt teilzunehmen und sich von nicht mehr benötigten Dingen trennen zu können. Die große Zahl an Verkäufern, die sich bereits angemeldet haben und die netten Gespräche, die ich bislang führen durfte, haben meine Idee bestätigt.

Ich hatte vorgesehen, Kaffee und Kuchen zu Gunsten eines regionalen Tierschutzprojektes anzubieten, aber auch das sah die Stadt Walldürn anscheinend nicht als sozial genug an.

Daher habe ich mich dazu entschlossen – trotz zahlreicher Anmeldungen – die Veranstaltung abzusagen.

Zum Einen würde es einfach zu knapp werden, bis ich – möglicherweise – die Zusage bekomme, ohne die Standgebühren die Halle kostenfrei zu erhalten.

Zum Anderen kann ich der Stadt Walldürn hier nicht mehr trauen. Selbst wenn ich die Zusage schriftlich erhalten würde, weiß ich nicht, was ihr dann noch einfällt, um die Miete doch zu kassieren.

Hier sieht man deutlich, dass seitens der Stadt Walldürn gar kein Interesse besteht, dass derartige Veranstaltungen stattfinden, da nicht einmal der Versuch unternommen wurde, eine Lösung zu finden. Hop oder Top.

Das Risiko, zu den Werbekosten auch noch 600€ Hallenmiete zahlen zu müssen, ist mir jedenfalls zu hoch. Selbst wenn alle Tische gebucht würden, stünden hier nur Standgebühren in Höhe von ca. 300€ gegenüber, wovon die Kosten für Werbung mit ca. 180€ natürlich auch noch weggehen und der Zeitaufwand (3 Tage Aushänge verteilen bis jetzt) auch noch nicht berücksichtigt ist.

Schade für alle, die gerne teilgenommen hätten.
Schade für das Tierschutzprojekt, welches das Geld sicher auch hätte brauchen können.
Schade für alle, die gerne in Walldürn einen Flohmarkt besucht hätten.

Ich bedanke mich herzlich bei den vielen Interessierten und bei den Geschäften und Einrichtungen, welche meinen Veranstaltungshinweis ausgehängt haben.

Dirk Palme